Es ist wieder Hörzeit mit dem Team vom Hörspielplatz. Feinstes Kopfkino! Heute mit vielen akustischen Kunststücken. Und wir präsentieren auch historische Hörspiele (1979), weil gerade so Abenteuer für den Kopf oft zeitlos schön sind. Sie hören (in chronologischer Reihenfolge): -"Eine kurze Geschichte über den Krieg" Ansage (2024) von Anette Butzmann, produziert von der Literaturoffensive (mehr dazu: litoff.de hoerspielstudio.de...
Miami Punk (1/3) Abenteuer 1: Die Olivegrünen Makrelen Hörspiel-Spiel von Juan S. Guse Komposition: Nikolai von Sallwitz Artwork: Sebastian Stamm Regie: Iris Drögekamp Mit Stefan Konarske, Lisa Hrdina, Taner Sahintürk, Sebastian Zimmler, u.v.m. NDR/SWR 2022 Vier Menschen sitzen nachts in einer abgelegenen Waldhütte irgendwo in der Nähe von Salzgitter und spielen ein Pen- Ein Bürgermeister, eine Lyrikerin, ein Bundeswehrsoldat und jemand aus der Werbung. Das Pen- stammt aus der Reihe Miami Punk: The Complete DLC des US-amerikanischen Autoren David Decoil. Der Bundeswehrsoldat übernimmt die Rolle des Erzählers, während die anderen drei in die Rollen ihrer Spielfiguren schlüpfen. In ihrem ersten Abenteuer heuern sie als Mitglieder eines jungen Ringervereins in Miami an, der sich der Bekämpfung der dortigen Alligatorenplage verschrieben hat. Im Laufe der Zeit stellen sie jedoch fest, dass die Leitung des Vereins ganz andere, zweifelhafte Ziele verfolgt. 18:00 - 18:04 Uhr Nachrichten, Wetter Hörspiel
Blasse Stunden Von Manuela Tomic Autofahrt als Reise in die Vergangenheit - zum Orakel großer Familiengeheimnisse Regie: Andreas Jungwirth Produktion: ORF 2023
Arsène Lupin und die Insel der 30 Särge(2/2) Krimi Von Maurice Leblanc Aus dem Französischen von Sabine Grimkowski Mit: Rüdiger Vogler, Samuel Weiss, Stephanie Schönfeld, Doris Wolters, Fynn Henkel u. v. a. Musik: Helena Rüegg Hörspielbearbeitung: Sabine Grimkowski Regie: Stefan Hilsbecher (Produktion: SWR 2011) 1917, Bretagne: Dreißig Klippen, die man auch "dreißig Särge" nennt, fordern ihre Opfer. Arsène Lupin hört von einem Freund, dass Antoine d"Hergemont, ein bekannter Forscher, einem geheimnisvollen Stein auf der Spur ist, dem "Gottesstein", der Leben oder Tod bringen kann. Da Lupin eine Schwäche für Steine besitzt und kein Abenteuer scheut, fährt er mit seinem Unterseeboot zu der Insel Sarek: Antoine d"Hergemont scheint in Gefahr zu sein. Arséne Lupin kommt zu spät. Dann folgt ein furchtbarer Alptraum. Da nimmt sich Meisterdetektiv Arsène Lupin, in Gestalt eines greisen Druiden, der Sache an.
3/3 «Die kalte Schulter» von Markus Werner Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 04.01.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Der Maler Moritz Wank, dem weder in der Kunst noch im Leben etwas Taugliches gelingt, hat eine für Markus Werner positive Eigenschaft: Weltfremdheit. Seine Position ist die am Rand, so wie sie der Autor den Alemannen zuschreibt, von denen er abstammt: «Das Randständertum als Voraussetzung für klare Sicht. ( 26) Abstand macht scharf, Unzugehörigkeit sehend, und Scharfsicht fast verrückt 13 es sei denn, man habe dann und wann wie wir Alemannen, die Möglichkeit, das Auge vom Getümmel abzuwenden und hinterm Wald ein wenig Blinde Kuh zu spielen. ( 26) Im Zentrum wanken wir und fühlen uns noch mehr am Rand als dort, wo wir es wirklich sind.» (Dankrede zum Alemannischen Literaturpreis, Waldshut-Tiengen 1990) Mit: Barbara Horvath (Erzählerin), Helmut Berger (Erzähler), Urs Jucker (Wank), Elisa Plüss (Judith) Gottfried Breitfuss (Mensch), Julie Bräuning (Silvia), Urs Peter Halter (Kurt), Sebastian Krähenbühl (Eugen Schnorf), Bigna Körner (Pia Schnorf), Gabriel Vetter (Hubert Müller), Laura Lienhard (Gertrud Müller), Robin Gilly (Sämi), Kaija Ledergerber (Lotti/Kinobesucherin), Lotti Happle (Maya), Norina Peier (Frl. Würmli/Wirtin), Jeanne Devos (Drogistin, Schwester im Spital), Thomas Douglas (Arzt), Peter Hottinger (Stefan), Martin Hug (Rötzel/Pförtner vom Waldfriedhof), Kamil Krejci (Dürsteler/ Egloff), Ariane Andereggen (Frau Egloff), Mario Fuchs (Krebs/Assistenzarzt), Graziella Rossi (Mutter), Joachim Rittmeyer (Verkäufer/Vater), Max Helfer (Nachrichtensprecher/Pfarrer), Felix Münger (Kinobesucher), Michael Luisier (Wirtschaftsexperte), Elisabeth Stäheli (Frau Bänteli), Julian Schütt (Sitzriese), Niel und Marlon Ott (2 Buben), Musik: Malte Preuss - Perkussion: Louisa Marxen - Hörspielfassung: Uta-Maria Heim - Tontechnik: Basil Kneubühler - Dramaturgie & Regie: Reto Ott - Produktion: SRF/SWR 2019 - Dauer: 53 19
"Unterwegs zum Zauberberg: Ein Werkstattbericht" Unterwegs zum Zauberberg: Ein Werkstattbericht Von Roana Brogsitter Mit Esther Hausmann, Peter Weiß, Joachim Höppner, Helmut Stange Regie: Christiane Klenz BR 2000 Thomas Manns "Der Zauberberg" wird zum Hörspiel: 15 Wochen lang arbeitet im Frühjahr und Sommer 2000 der Regisseur Ulrich Lampen zusammen mit den Tontechnikern und Schauspielern in den Studios, um den vielschichtigen Roman ebenso vielstimmig umzusetzen. Aus dem 1000-seitigen literarischen Meisterwerk wird eine zehnstündige Radiofassung - und das akustische Panorama einer versunkenen Zeit. Roana Brogsitter entführt den Hörer in ihrem einstündigen Werkstattbericht an die Produktionsstätten des Hörspiels "Der Zauberberg". Wie lässt sich der voluminöse Roman in ein Radiomanuskript umwandeln? Mit welchen dramaturgischen Mitteln arbeitet der Regisseur? Lassen sich die berühmten Schachtelsätze Thomas Manns überhaupt radiogerecht aufarbeiten? Und wie passt der dafür nötige lange Atem zur krankheitsbedingten Kurzatmigkeit der Personen? "Unterwegs zum Zauberberg" dokumentiert Schritt für Schritt die Entstehung des Hörspiels. Die Autorin lauscht im Studio und unterhält sich mit dem Regisseur Ulrich Lampen, mit der Bearbeiterin Valerie Stiegele, den Schauspielern, Toningenieuren und den Technikern. Sie stellt auch Thomas Manns Roman selbst vor und beschäftigt sich mit den Hintergründen seiner Entstehung, seiner Rezeption und Deutung.
des Monats Oktober Kein König in Israel Von Maxim Biller Mit: Adriana Altaras, Samuel Finzi, Joel Basman, Deleila Piasko, Leo Altaras, Christoph Franken u. a. Regie Dominik Graf Musik: Florian van Volxem und Sven Rossenbach Ton und Technik: Michael Stecher Produktion: SWR 2024 Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste: "Ein blutiger Anfang, ein blutiges Ende: Dazwischen bewegt sich, unter dem Eindruck ständiger Angst des Protagonisten, Maxim Billers Hörspiel für den Südwestrundfunk namens "Kein König in Israel". Es ist eher gewaltsam als gefällig und eher literarisch als in allen Einzelheiten historisch verbürgt. Auch, wenn es sich um ein reales Vorbild dreht, nämlich den Schriftsteller, Übersetzer, Hebräischlehrer und Gewerkschafter Josef Chaim Brenner, genannt Jossl. Geboren wird der erotisch und politisch zerrissene Jossl 1881 im russischen Zarenreich in einem ukrainischen Schtetl. 1909 geht er nach Palästina. Es ist das Jahr, in dem Tel Aviv, die heute als weltoffen geltende Metropole, als erste jüdische Stadt der Moderne gegründet wird. 115 Jahre später ist sie wieder und immer noch Schauplatz von Gewalt zwischen Arabern und Juden. Der junge Brenner, Hoffnungsträger der zionistischen Literatur in Palästina, lebt in ständiger Sorge. Als er ins neue Haus zieht, tauscht er die Schlösser der arabischen Handwerker aus, aus Angst, von ihnen im Schlaf überfallen zu werden. Er heiratet und wird geschieden. Seine Frau nimmt den gemeinsamen Sohn Uri mit nach Berlin, um ihn vor seinem übermächtigen Einfluss zu schützen, was ihn fast zugrunde richtet. Jossl schreibt dunkle und wirre Briefe an ihn, die er nie abschickt. Eine Rückblende in seine Londoner Zeit zeigt den blutjungen Jossl Brenner in Gesellschaft seines Freundes Uri Gnessin; im Nachtleben treffen sie auf den homosexuellen Sohn des Mufti von Jerusalem. Der in die westliche Urbanität desertierte Araber prophezeit ihnen beim Anblick einer Karikatur seines prominenten Vaters in einer jüdischen Zeitschrift ein Massaker ungeheuren Ausmaßes. Die Hörspielnovelle Billers in der Regie des Filmregisseurs Dominik Graf erzählt von der Epoche vor dem Holocaust und der Staatsgründung Israels und all seinen Kriegen mit den Nachbarländern. Allerdings nicht allzu politisch solle man das alles lesen, erklärt Biller lapidar im Interview mit dem Sender, zuallererst sei es ihm "um eine geile Geschichte" gegangen. Eine "geile Geschichte"mit einer glücklichen Besetzung durch Schauspieler wie Samuel Finzi oder Joel Basman. Aber da sie am Jahrestag der Hamas-Anschläge in Israel über den Sender geht, liest sie sich zwangsläufig auch als Kommentar zum Zeitgeschehen; ein pessimistischer, blutgetränkter Kommentar, der mit dem gewaltsamen Tod des nicht einmal 40-jährigen Brenners endet, nachdem er über die Utopie eines friedlichen Palästinas sinniert hatte: "Er nannte die Araber plötzlich Brüder. Er beschrieb das Unglück, das erst die Türken, dann die Engländer und schon immer die Kapitalisten über sie brachten. Und er prophezeite, dass ein sozialistischer jüdischer Staat auch das Paradies jedes arabischen Bauern und Arbeiters werden würde." Wie auch immer man die Geschichte einordnet und deutet, sie wird uns in einem großen epischen Bogen von meisterlicher Sprache und Dramaturgie präsentiert. Die formal überragende Qualität macht sie zum Hörspiel des Monats Oktober 2024." Kein König in Israel
Thomas Mann: Die Geschichten Jaakobs(6/6) Hauptstück VI: Die Schwestern Hauptstück VII: Rahel (ca. 0.15 Uhr) Mit: Jens Harzer, Werner Wölbern, Imogen Kogge u. a. Musik: Hermann Kretzschmar Hörspielbearbeitung: Manfred Hess Regie: Ulrich Lampen (Produktion: SWR 2024 - Premiere) Jaakob und Joseph sind Figuren aus dem Alten Testament. Sie finden sich in Ursprungstexten dreier Religionen. "Die Geschichten Jaakobs" ist der erste Band von Thomas Mann Roman-Tetralogie "Joseph und seine Brüder", die den biblischen Stoff aus aufklärerischer Perspektive als erotischen Schelmenroman entwirft. Das 8-teilige Hörspiel, das mit einem Vorspiel und sieben Hauptstücken der Struktur des Romans folgt, läutet das Thomas Mann Jubiläumsjahr 2025 ein. Es endet mit dem Tod Rahels, der Mutter Josephs.